Mittwoch, 21. Januar 2009

Verwurmung bei Hund und Katze

Im Zusammenleben von Mensch und Tier können auf den Menschen Würmer übertragen werden mit unter Umständen fatalen Folgen für die menschliche Gesundheit.
Für das Tier selbst können bei starkem Wurmbefall auch schwere Gesundheitsprobleme entstehen.
ÜBERTRAGUNGSMODUS
Würmer werden hauptsächlich im Rahmen der Fellpflege übertragen. Hunde und Katzen betreiben intensive Fellpflege, bei der auch der After mit einbezogen wird. Kotreste dort werden mit der Zunge aufgenommen und über das ganze Fell verteilt. Das erklärt, warum im Fell der Katze sich regelmäßig Spulwurmeier nachweisen lassen.
ÜBERTRAGUNGSBEISPIELE
Streicheln des Tieres: Fell-Hand-Mund
Das Tier leckt Hände: Tierzunge-Hand-Mund
Das Tier leckt das Gesicht(bes. bei Kleinkindern!): Tierzunge-Mund
Mensch küßt Tier: Mund-Tierzunge
Bei der Fütterung: wenn Fressgeschirr und Essgeschirr nicht strikt getrennt werden
Die größte Übertragungsgefahr besteht bei kleinen Kindern mit mangelnder Aufsicht in Verbindung mit Hunde- oder Katzenwelpen. Welpen sind meistens stark verwurmt, sie nehmen Spulwürmer schon mit der Muttermilch auf.
Grundsätzlich sollten Hunde und Katzen von Spielplätzen, insbesondere von Sandkästen für Kinder, ferngehalten werden.
Es gibt Band- und Rundwürmer
BANDWÜRMER
Bandwürmer brauchen zur Fortpflanzung einen Zwischenwirt (=ZW) wobei Hund und Katze Endwirt (=EW) sind. Wenn der Mensch an die Stelle des ZWs gerät, dann wird er zum Fehlwirt (=FW) mit meist fatalen Folgen.
In der Hunde- und Katzenhaltung sind die bedeutsamsten Bandwürmer der Flohbandwurm (ZW=Flöhe), der Mäusebandwurm(ZW=Mäuse) und am gefährlichsten für den Menschen der Fuchsbandwurm (ZW=Mäuse) und der Dreigliedrige Bandwurm des Hundes (ZW=hauptsächlich Wiederkäuer).
Gefährlich für den Menschen, wenn an die Stelle des ZW der Mensch als FW Kotkontakt bekommt. Dann wandern die Larven nicht wie beim ZW in den Darm sondern in andere Organe und zerstören sie. Leber, Lunge und Gehirn aber auch Niere oder Augen können betroffen sein.


RUNDWÜRMER
Rundwürmer verpaaren sich im Darm von Hund und Katze und beginnen mit der Produktion von Eiern, die mit dem Kot ausgeschieden werden. Die Eier können von EW direkt wieder aufgenommen werden oder aber von einem ZW (z. B. Maus) der wieder vom EW gefressen wird.
Wenn im Falle des Spulwurms an die Stelle des ZW der Mensch als FW Kotkontakt bekommt, dann können sich die Spulwürmer in Auge, Gehirn oder Leber ansiedeln und Probleme verursachen.
Grundsätzlich ist zu sagen, daß das Aufwachsen von Kindern mit Hund oder Katze das Immunsystem stimuliert und zuweilen im erwachsenen Alter dann seltener mit Allergien zu rechnen ist. Bei Befall des Kindes mit Spulwurmlarven ist der Effekt aber genau entgegengesetzt: Die Kinder bekommen dann häufiger allergisches Asthma, Ekzeme und Folgekrankheiten.
ENTWURMUNG
Kann eine parasitologische Kotuntersuchung, die negativ verläuft, eine Routineentwurmung erübrigen? Wir meinen nein, weil eine Kotuntersuchung nur dann aussagefähig ist, wenn sie zweimal im Abstand von vier Wochen erfolgt. Zur Sicherheit von Mensch und Tier sollte regelmäßig entwurmt werden.
Wegen der Verwurmung der Welpen durch die Muttermilch sollte die erste Entwurmung mit zwei Wochen stattfinden. Danach im dreiwöchigen Abstand, bis sie drei Monate alt sind. Eine regelmäßige vierteljährliche Entwurmung ist empfehlenswert, besonders in Haushalten mit Kindern bzw. intensiven Tierkontakten. Man kann auch, ohne Schaden für Hund und Katze, monatlich entwurmen.

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